Kartoffeln sind gesund

Pestizide in Kartoffeln – Belastung nicht unterschätzen

Sie gehören zu den wichtigsten Nahrungsmitteln überhaupt, gedeihen fast überall, sind schmackhaft, nahrhaft und gesund – die Kartoffel ist längst zur Selbstverständlichkeit auf unserem Speiseplan geworden. Allerdings lohnt sich ein Blick auf Herkunft und Anbau: Kartoffeln absorbieren nämlich bis zu 37 Pestizide und Chemikalien. Ein Plädoyer für die Bio-Knolle.

Versorgen wir uns mit den Grundnahrungsmitteln, greifen wir oft genug nach den Angeboten in den Regalen, ohne über die Herkunft der Lebensmittel nachzudenken. Dabei wurden in den letzten Jahrzehnten Anbaumethoden entwickelt, die in erster Linie die Erträge sichern sollen. Düngemittel, Wasser und vor allem Pestizide sind dabei unverzichtbare Instrumente. Gleichzeitig verschwinden alte Sorten, die die hohen Ansprüche der Erzeuger nicht erfüllen – zumindest in der Quantität. Es wird Zeit, das eigene Einkaufsverhalten zu überdenken. 

Die Kartoffel: Monokulturen verstärken Krankheitsanfälligkeit 

Offenbar stammt unsere heutige Kartoffel von Landsorten ab, die in Südamerika zu Hause waren. Wie und wann die Kartoffel ihren Weg in unsere Gefilde gefunden hat, ist noch immer ungeklärt. Fakt ist lediglich, dass sie einen Zwischenstopp in Spanien einlegt. Sukzessive konnte sich die Knolle zu einem der wichtigsten Nahrungsmitteln weltweit entwickeln, was nicht zuletzt ihrem Nährwert geschuldet ist. Die Intensivierung in der Landwirtschaft führte aber zu Monokulturen, die die Kartoffeln insbesondere für die Kraut- und Knollenfäule, einem kleinen, aber wirkungsvollen Pilz, anfällig machen. Diese Kartoffelkrankheit kann bis zu 20 Prozent Ernteverluste weltweit verursachen. 

Die Gegenstrategien reichen von Genmanipulationen, wie sie bereits in den USA, Kanada und in Europa getestet werden, bis hin zum Einsatz von Pestiziden. Besonders fatal: Kartoffeln absorbieren Chemikalien und Pestizide, die nicht nur zur Abwehr von Schädlingen, sondern auch als Keimhemmer gespritzt werden. Der Griff zu Bio-Kartoffeln lohnt sich insbesondere bei der Kartoffel also schon aus diesem Grund, Sie können sich darüber hinaus auf eine größere Sortenvielfalt und ein hervorragendes Geschmackserlebnis freuen. 

Wichtige Tipps – Gemüse und Kartoffeln mit Pestizidbelastung 

Einige Hinweise sollen Ihnen helfen, sich trotz der Verwendung von Pestiziden in der Landwirtschaft gesund zu ernähren:

  • Bio-Qualität bevorzugen

Um Nahrungsmittel in Bio-Qualität auf den Markt zu bringen, dürfen nur wenige Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Allerdings gibt es von Siegel zu Siegel gravierende Unterschiede, die Sie beachten sollten. Abzugrenzen sind Fair Trade Produkte, die keineswegs die Bio-Kriterien erfüllen müssen. Grundsätzlich können Sie jedoch davon ausgehen, dass ökologisch angebautes Obst und Gemüse deutlich weniger bis gar nicht belastet ist. 

  • Herkunftsland beachten

Deutschland importiert rund 70 Prozent des verfügbaren Obst- und Gemüseangebotes. Wie stark die Nahrungsmittel mit Pestiziden und anderen Giften belastet ist, hängt vom jeweiligen Herkunftsland ab. Auf Nummer sicher gehen Sie mit deutschen Produkten, die nicht erst über weite Strecken transportiert werden müssen. Das entlastet nicht nur die Umwelt, sondern garantiert auch den Erhalt der Nährstoffe. 

  • Erntezeitpunkt berücksichtigen 

Der Pestizidgehalt ist bei einigen Gemüse- und Obstsorten zu Beginn der Erntezeit höher, als einige Wochen später festgestellt werden kann. Die Ursache dafür liegt darin, dass der Prozess der Reifung mit dem Einsatz der Pestizide beschleunigt und somit der Umsatz wie geplant eingefahren werden kann. Steuern Sie hier bewusst entgegen, indem Sie das in der jeweiligen Saison reifende Gemüse und Obst bevorzugen. 

  • Sorgfältig verarbeiten 

Neben einer gründlichen Wäsche sollten Sie vor allem bei Gemüse die äußeren Schichten entfernen. Kartoffeln aus dem ökologischen Anbau können auch mit Schale verzehrt werden, solange die Knollen frisch sind und vor allem keine Triebe ausbilden. Ansonsten greifen Sie zum Schälmesser – vor allem wenn die Kartoffeln nach der Ernte behandelt wurden.

Achten Sie auch auf die Gesundheitstipps im Gesundheitsmond Mondkalender.